Bund der Antifaschistinnen und AntifaschistenBegegnungsstätte PRO
In der Moosdorfstraße 4 lebte bis zum 3. Oktober 1942 Bertha Samson.
In der Moosdorfstraße 3 lebte bis zum 10. November 1942 ihr Enkel Karl Kurt Ernicke.
Zur Erinnerung an sie werden am 9. November 2023 um 17:00 Uhr vor den Häusern Stolpersteine verlegt und ihrer gedacht.
An diesem 9. November jährt sich die Pogromnacht zum 85. Mal.
Nach dem Tod des Vaters, der evangelisch war, war Karl Kurt Ernicke wegen seiner jüdischen Mutter denunziert worden. Fremde begehrten die Wohnung der Familie. Nach Vorladung bei der Gestapo wurde Karl Kurt Ernicke sofort verhaft. Für ihn und seine Großmutter Bertha Samson war dies ihr letzter freiwillig gewählter Wohnort. Beide wurden in mehrere Konzentrationslager verschleppt und dann ermordet.
Stolpersteine können gelegt werden für Menschen, die in der Nazizeit verfolgt wurden, egal ob als Juden, als Aktive des politischen und des kirchlichen Widerstands, als Homosexuelle, Sinti und Roma, Freimaurer, Zeugen Jehovas, Opfer von Euthanasie oder als asozial stigmatisierte Menschen.
Wir bitten Sie, sich an diesem Gedenken zu beteiligen und der Verlegung der Stolpersteine vor den Häusern Moosdorfstraße 3 und 4 beizuwohnen. Damit wollen wir an das Schicksal von Bertha Samson und Karl Kurt Ernicke erinnern.
Alle heute Lebenden sollen gleichzeitig gemahnt werden, nie wieder Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus zuzulassen.
Der Bund der Antifaschisten Treptow und die Stolperstein-Initiative Treptow möchte sie zur Verlegung herzlich einladen und freuen sich über Ihre Teilnahme.