Ein Stolperstein für Elsa Meenen in Johannisthal
14. Mai 2025
Monika Seiffert:
„Am 7. Mai um 16.00 Uhr verlegt die Stolperstein-Initiative des Bundes der
Antifaschistinnen und Antifaschisten Treptow e. V. (BdA) in Johannisthal wieder einen Stolperstein. Vor dem Haus Breiter Weg 6, ihrem letzten freiwillig gewählten Wohnsitz, wird er die Erinnerung an Elsa Frieda Meenen geb.Simon wachhalten.
Geboren im Mai 1884 in Berlin, wuchs sie hier mit acht Geschwistern auf. Der Vater war jüdisch, die Mutter evangelisch. 1927 heiratete Elsa den Kaufmann Anton Meenen. Er besaß eine Kurzwarenhandlung in der Charlottenstraße in Mitte.
Mehrere Jahre kümmerten sich Elsa und Anton als Pflegeeltern um einen Sohn von Elsas Bruder Alfred.
Anton Meenen starb vier Wochen vor Beginn des 2. Weltkriegs. Noch konnte Elsa in dem Geschäft, das ihrem nichtjüdischen Ehemann gehört hatte, weiterarbeiten. Eine befreundete Kollegin unterstützte sie. Deren Sohn, Bernd Nicklaus, initiierte diesen Stolperstein zum Gedenken an Elsa Meenen. Ihr Leben und ihr Tod sollen nicht vergessen werden.
Am 2. April 1942 musste Elsa Meenen mit mehr als 1 000 Jüdinnen und Juden aus Berlin und dem Regierungsbezirk Frankfurt/Oder „auf Transport“ Richtung Osten. Sie wurde ins Ghetto Warschau deportiert und dort ermordet. Aus der großen Familie Simon haben nur Elsas Bruder Alfred und dessen Sohn Fred, den Elsa und Anton Meenen als Pflegesohn großgezogen hatten, den Sieg der Alliierten über Hitlerdeutschland vor 80 Jahren erlebt.
An der feierlichen Verlegung dieses 7. Stolpersteins in Johannisthal beteiligen sich auch Schüler und Schülerinnen des Gebrüder-Mongolfier-Gymnasiums. Im Anschluss, ca. 17.00 Uhr, lädt das Gymnasium zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch bei Kaffee und Kuchen in die Cafeteria des Gymnasiums ein.“





